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Zugtrupp-Wochenende in Ahrweiler

Kompetente Führungskräfte bekommt man nicht in 9 Monaten Regelmäßige Aus- und Weiterbildung ist für THW Kräfte unverzichtbar um auf die unterschiedlichsten Anforderungen in einem Einsatz kompetent und verantwortungsvoll reagieren zu können. Ob bei der Verwendung von Geräten und Einsatzmitteln oder bei der Koordination und Führung der eingesetzten Kräfte, die Zugtrupps im GFB Mönchengladbach haben schnell festgestellt, das ein Blick „über den eigenen Tellerrand hinaus“, nicht nur hilfreich sein kann, sondern das eine gemeinsame Aus- und Weiterbildung auch eine Vereinfachung in den vielfältigsten Bereichen mit sich bringen kann.

Bereits im fünften Jahr läuft nun die gemeinsame Zugtrupp-Aus- und Fortbildung im GFB Mönchengladbach unter der Leitung von Denis Nilges, Zugführer aus MG.

Zur Abschlussfortbildung für dieses Jahr hat die Geschäftsstelle Mönchengladbach vom 21.- 23. November alle Zugtrupps des GFB zu einem gemeinsamen Fortbildungswochenende in die Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) nach Bad Neuenahr Ahrweiler eingeladen. Der Einladung folgten neben dem Ortsverband Mönchengladbach die Ortsverbände Hückelhoven, Erkelenz, Übach-Palenberg, Viersen, Krefeld und Nettetal. Auch in diesem Jahr wurden die Zugtrupps des THW vom Zugtrupp der Freiwilligen Feuerwehr Niederkrüchten unterstützt.

Auf die über 30 Teilnehmer warteten verschiedene Unterrichtsblöcke, Stationsausbildungen und Planübungen verteilt auf das gesamte Wochenende. Themen die Nilges mit Hilfe von Michael Meding, (SB-E, GSt Mönchengladbach), David Hochstrat, (Ausbilder Zugtrupp FW Niederkrüchten), sowie Thomas Meiners (ZuTrFü OV Mönchengladbach) und Marc Janischewski (ZTr Mönchengladbach) vorbereitet hat, stammen aus realen Einsätzen, aktuellen Themen oder aus Vorschlägen der Teilnehmer selbst, welche sich aus vorangegangenen gemeinsamen Aus- und Weiterbildungen der Zugtrupps im GFB Mönchengladbach ergeben haben.

Bereits am Freitagabend wartete Denis Nilges mit einer Übung auf die Teilnehmer. Mit dem Übungsthema „Einsatztagebuch Sturmschaden“ wurde Hintergrundwissen zu Abrechnung, Materialeinsatz, Besitzrechte, Kostenträger und kaufmännischen Vorgängen und dem hiermit verbundenen Fehlermöglichkeiten und Stolpersteinen vermittelt. Die Betrachtung dieses Themas durch einen anderen bzw. zusätzlichen Blickwinkel, sensibilisierte die Teilnehmer dazu, buchhalterische Belege die im Einsatz anfallen, einer kurzen Prüfung zu unterziehen sowie insbesondere bei größeren Einsätzen das eingesetzte Material entsprechend sorgfältig zu dokumentieren. Dies verhindert nicht nur zeitaufwendige Nachfragen beim Erstellen der Abrechnung, sondern kann auch im Anschluss auftauchende rechtliche Fragen von Relevanz sein. Zum Abschluss gab Michael Meding von der Geschäftsstelle anhand der Auflösung einen Vortrag zum thema Abrechnung.

Am folgenden Vormittag durchliefen die Teilnehmer drei Unterrichtsstationen.

An der ersten Station erhielten sie eine erweiterte praktische Ausbildung in den Umgang mit dem Multiwarngerät der Firma Dräger X-AM 7000, die in den Zugtrupps vorhanden sind oder in der Geschäftsstelle vorgehalten wird. Denis Nilges, der diese Einweisung durchführte und bereits eine sehr umfangreiche Handlungsempfehlungg hierzu verfasst hat, begrüßte das große Interesse an dem Gerät trotz fehlende realistischen Einsätzen.

An der zweiten Station erwarteten Thomas Meiners und Marc Janischewski vom OV MG die Teilnehmer und luden zu einem kurzen Planspiel unter der Zuhilfenahme des „taktischen Arbeitsblatt“ bzw. im MTW der „taktischen Arbeitstafel“ ein.

Den Teilnehmern wurde jeweils ein Exemplar des taktischen Arbeitsblattes ausgehändigt und die Lage bzw. der Einsatz mit Hilfe dieses dokumentiert und eine Lagekarte gezeichnet. Daraufhin erfolgte ein entsprechender Lagevortrag im MTW und die Übertragung der Daten auf die optisch identische taktische Arbeitstafel im Führungsfahrzeug.

Da die Vorlage in verschiedene Bereiche aufgeteilt ist und eine Übereinstimmung zur Lagetafel im MTW bietet, ist eine Übertragung der Daten sehr einfach und eine Abarbeitung der einzelnen Datenbereiche ohne Suchen und entsprechend ohne Zeitverzögerung möglich. Gerade bei Einsätzen, an welchem mehrere Zugtrupps beteiligt sind oder die von längerer Dauer sind und eine entsprechende Ablösung der Kräfte notwendig wird, ist die Nutzung einer standardisierten Vorlage hilfreich. Da dies eine der Ziele der gemeinschaftlichen Führungsausbildung im GFB Mönchengladbach ist, wurde der Vorschlag sehr positiv aufgenommen und wird entsprechend umgesetzt werden.

An der dritten Station wurden die Teilnehmer von David Hochstrat, Ausbilder des Zugtrupps der FW Niederkrüchten, erwartet. Dort wurde der Führungsvorgang nach DV 100 mit Schwerpunkt auf die Lageerkundung und Planung der Maßnahmen beim Einsatz einer Gruppe näher gebracht. Anhand eines Planspiels wurde der Führungsvorgang mehrfach durchlaufen. Hierbei wurden Vergleich zwischen den Tätigkeiten der Feuerwehr und des THW gezogen und die Verfahrensweisen den jeweils anderen Facheinheiten näher gebracht.

Nach einem Sachstandsbericht zum Digitalfunk und dem erfolgten Softwareupdate der Handfunkgeräte (HRT) wurden die Teilnehmer für die kommende Übung in Form einer Planübung eingeteilt und eingewiesen. In einer Hochwasserlage in Bad Neuenahr und Umgebung werden die gebildeten Gruppen die mittlere Führungsebene (ohne Stab) der entsprechenden Einheiten von ihren MTWs aus übernehmen.  Die Kommunikation der technischen Einsatzleitung (TEL) der Einsatzabschnittsleitung (EAL) sowie der vorgegebenen Untereinsatzabschnittsleitungen (UEAL) und dem Bereitstellungsraum der Kräfte erfolgt komplett über Digitalfunk.

Nachdem die Einsatzbereitschaft hergestellt war und man sich auf dem Gelände der AKNZ verteilt hatte, die Kommunikation zu den über- und untergeordneten Abschnitten sichergestellt war, wurde wie bei einem Realeinsatz damit begonnen, die vorhandenen Kräfte einzusetzen, neue Kräfte nach Anforderung zu ordern und heranzuführen, auf Änderungen in der Lage zu reagieren und auch auf Sonderfälle, die durch die Übungsleitung eingespielt wurden, die notwendigen Maßnahmen zu treffen. Die Zusammenarbeit der einzelnen Stellen funktionierte bedenkenlos. Nach mehreren Stunden wurden die Teilnehmer aus dem Szenario ins Warme entlassen, denn Hochwassereinsätze finden nicht im Lehrsaal statt.

Die Nachbesprechung am kommenden Vormittag fiel entsprechend kurz aus. Bis auf wenige Punkte die änderungs- bzw. verbesserungsfähig waren und dem Kommunikationsproblem, zu welchem die Übungsleitung an die weiteren Möglichkeiten der Informationsübermittlung, notfalls mittels Melder, erinnerte, war das Resultat durchweg positiv.

„Die Übung zeigte den hohen Ausbildungsstand der Zugtrupps im GFB auch in hochwertigen Lagen.“

Eine Frage an die Teilnehmer zum erlebten Wochenende ergab ausnahmslos positive Antworten und die Erwartungen wurden teilweise übertroffen. „Man freue sich auf die kommenden, gemeinsamen Aus- und Weiterbildungen.“

Ganz mach dem Motto: „Kompetente Führungskräfte bekommt man nicht in 9 Monaten“ sehen wir uns im kommenden Jahr mit Sicherheit wieder.


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