Unwetter in Mönchengladbach

Einheiten proben Ernstfall im Stadtgebiet

Mönchengladbach, 12.12.2015 – dieses Szenario könnte schon morgen Realität werden: ein schweres Unwetter wütet in Mönchengladbach, Straßen werden überschwemmt, Brücken beschädigt, Personen vermisst und die Stromversorgung bricht stellenweise zusammen. Diesen möglichen Ernstfall hat der technische Zug des Ortsverbandes Mönchengladbach am Samstag, den 12.12.2015, im Stadtgebiet geprobt.


Noch beim Frühstück erhielt der Zugtrupp die Alarmierung und rückte kurze Zeit später Richtung Wickrath aus, um dort den Bereitstellungsraum zu errichten und die Einsatzabschnittsleitung zu stellen. Es folgten die Bergungsgruppen B1-1, B1-2, B2 sowie die Fachgruppen Brückenbau (FGr BrB) und Elektroversorgung (FGr E). Besonderheit: der Standort musste anhand von Koordinaten ermittelt werden. Kaum waren alle Einheiten am Bereitstellungsraum eingetroffen, folgte der erste Einsatzauftrag für die B1-1 und die FGr BrB: aufgrund von Überschwemmungen können die Brücken im Rheydter Stadtwald nicht mehr genutzt werden und es muss ein behelfsmäßiger Übergang geschaffen werden. Nach Erkundung der Lage entschied sich der Gruppenführer vor Ort dafür, die etwa 4m mittels EGS zu überwinden und wies sein Team entsprechend ein.

Parallel wurden die B1-2 und B2 in den Freizeitpark Dahl gerufen, wo das schwere Unwetter eine Jugendgruppe bei ihrem Zeltlager überrascht hatte. Vor Ort trafen die Einsatzkräfte auf die verzweifelten Jugendbetreuer, die insgesamt sechs ihrer Schützlinge vermissten. Jetzt galt es keine Zeit zu verlieren und das unübersichtliche Gebiet, geprägt durch rutschige Hanglagen, abzusuchen. Unter Einsatz von PSA, Schleifkorb und Co. wurde nach und nach die Rettung der teilweise verletzten Personen eingeleitet und die Verletztensammelstelle errichtet.

Zeitgleich rückte die FGr E nach Giesenkrichen aus, wo laut Zeugenaussagen eine wichtige Stromleitung unterbrochen worden und das betroffene Gebäude umgehend auf eine Notstromversorgung angewiesen war. Nach Einschätzung der Situation bereitete das Fachpersonal der FGr E die Netzersatzanlage für eine externe Einspeisung vor.

Zugtruppführer Thomas Meiners, der die Übung geplant und an diesem Tag die Einsatzabschnittsleitung übernommen hatte zieht ein positives Fazit „alle Gruppen haben trotz Übungsszenario sehr konzentriert und zielorientiert gearbeitet. Durch die verschiedenen Aufgabenstellungen konnten diverse Fachkenntnisse aus der Ausbildung abgerufen und eingesetzt werden. Gleichzeitig gibt die Übung uns aber auch Anhaltspunkte dafür, was wir im Dienstplan 2016 noch einmal explizit aufgreifen und vertiefen sollten, um auch im Ernstfall bestmöglich agieren zu können “. 


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